Keine Strategie, keine Planung, keine Steuerung und wenig Erfolg: Das Online-Geschäft betreiben Medienunternehmen immer noch als Experiment („New Business“) oder Nebengeschäft, kritisiert die Managementberatung Horváth & Partners. Zentrales Ergebnis ihrer Befragung von 130 Führungskräfte aus allen Mediensparten in Deutschland, Österreich und der Schweiz: Investitionen in den Online-Bereich werden nicht nach den gleichen strengen Kriterien gesteuert wie Investitionen in das traditionelle Geschäft. Angesichts dieser nachlässigen Haltung überrasche auch ein weiteres Ergebnis der Studie nicht: Nur die Hälfte der Studienteilnehmer erreicht ihre Umsatz- und Ergebnisziele im Online-Geschäft. Die Studie wurde jetzt auf den Münchner Medientagen vorgestellt.
Kategorie: Allgemeines
Bankenkrise: Düstere Prognosen für Medien
„Die taumelnden Finanzmärkte in den USA sorgen für Untergangsstimmung, auch in Europa. Was aber in keiner Zeitung steht: die Medien sind vom Crash an der Wall Street massiv selbst betroffen“, schreibt Meedia-Verleger Dirk Manthey. „Zu den strukturellen Problemen der Branche mit der Digitalisierung kommt jetzt noch eine handfeste Wirtschaftskrise hinzu. Fasten your seatbelts!“
Manthey zählt in seiner Prognose sechs Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf das Medien-Business auf:
- es werde Geld für Werbung ausgegeben.
- es komme zu Rabtattschlachten um die Werbegelder
- auch die Konsumenten werden sparen, auch beim Medienkonsum bzw. dem Kauf von Zeitungen, Zeitschriften usw.
- in der Folge müssten Medienunternehmen mehr denn je sparen, größere Investitionen würden geschoben
- deshalb werde es zu einer Pleitewelle bei Medienunternehmen, Agenturen usw. kommen
- der Siegeszug des Internets werde sich verlangsamen, da vielen Unternehmen das Geld ausgehe, Start Ups nicht mehr weiter finanziert würden.
Man muss gar nicht in die USA schauen, um konkrete Auswirkungen der Finanzkrise auf die Medienwirtschaft zu sehen. Vor ein paar Tagen schockte der Druckmaschinenhersteller König & Bauer AG (KBA) mit einer Gewinnwarnung seine Aktionäre: „Umsatz- und Ergebnisziel 2008 nicht mehr erreichbar.“
„Angesichts der im Geschäftsbereich Bogenmaschinen deutlich hinter der Planung zurückbleibenden Umsatzentwicklung wird der Druckmaschinenhersteller im laufenden Geschäftsjahr (31.12.) anstelle der ursprünglich geplanten 1,6 Mrd. € nur einen Konzernumsatz von etwa 1,5 Mrd. € erreichen. Der mit dem beträchtlichen Umsatzrückgang bei Bogenoffsetmaschinen verbundene Ergebniseinbruch, Rückstellungen für die notwendige Konsolidierung der Bogenoffsetstandorte und erforderliche Wertberichtigungen im Vorratsvermögen werden am Ende des Geschäftsjahres im Konzern anstelle des ursprünglich anvisierten positiven Vorsteuerergebnisses in der Nähe des Vorjahres (2007: 63,2 Mio. €) zu einem negativen Ergebnis vor Steuern (EBT) führen.“
Dabei jubelte die gesamte Branche über viele neue Aufträge, die auf der Fachmesse Drupa im Frühjahr abgeschlossen worden seien. Doch jetzt kommt die Finanzkrise:
Die nach dem scheinbaren Investitionsboom zur drupa für die zweite Jahreshälfte erwartete Erholung des Auftragsbestands bei Bogenoffsetmaschinen mit einem entsprechenden Anstieg der Umsatzerlöse ist nicht eingetreten. Vor allem in den USA, aber auch in anderen von der Finanzkrise und Konjunkturabschwächung betroffenen Ländern ist die Finanzierung vieler Messeaufträge noch immer nicht gesichert. Die schon seit dem vergangenen Jahr spürbare Nachfragezurückhaltung der Druckbranche hat sich seit dem Sommer 2008 eher noch verstärkt. Davon sind alle Druckmaschinenbauer und bei KBA ebenfalls der Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen betroffen.
QR-Code auf der Wiesn: So wird angebandelt
Kreatives „Mobile Tagging“ auf der Wiesn: „Mogst bussln“, „I steh auf di“ und „Ruafst mi o“ steht auf den T-Shirts des Münchner Labels „emma cott“, darunter ein großer QR-Code. Wer den Code auf dem Rücken des Oktoberfest-Besuchers abfotografiert, den bringt das Handy direkt auf das MySpace-, Facebook- oder Xing-Profil seines Trägers. Voraussetzung für den virtullen Anbandl-Versuch: Ein Fotohandy mit der Readersoftware für QR-Codes und ein mobiler Internetzugang.
Web 2.0 ist im Mittelstand unbekannt – aber 99 Prozent sind online
Der Begriff „Web 2.0“ ist einem Drittel der mittelständischen IT-Entscheider noch immer unbekannt, so ein Ergebnis der Studie „E-Business im Mittelstand – IT und Innovationen für Unternehmer“ der IBM Deutschland und des Magazins impulse. Die Ergebisse der Studie habe ich für den Media-Treff der Vogel Business Medien analysiert .
Immer mehr User beteiligen sich im Netz
User Generated Content: Fast 15 Millionen Deutsche stellen eigene Fotos ins Netz, sieben Millionen unterhalten eine eigene Homepage, so eine repräsentative Studie von TechConsult im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM. Befragt wurden 1000 Personen ab 10 Jahre. „Das Internet wandelt sich zum Mitmach-Web – und die Deutschen sind vorne dabei. Eigene Inhalte einstellen, statt nur zu konsumieren, ist derzeit ein Megatrend“, sagt Achim Berg, Vizepräsident des BITKOM.
Lest mehr Zeitung!
Appell am Augsburger Hauptbahnhof: Lest mehr Zeitung. Ob’s hilft?
Wie groß ist das Internet?
Wie groß ist das Internet? Google hat nachgezählt: Mehr als 1 000 000 000 000 Websites, also mehr als eine Billion, hat das Internet, heißt heute es im offiziellen Google-Blog: „We knew the web was big…“:
„We’ve known it for a long time: the web is big. The first Google index in 1998 already had 26 million pages, and by 2000 the Google index reached the one billion mark. Over the last eight years, we’ve seen a lot of big numbers about how much content is really out there. Recently, even our search engineers stopped in awe about just how big the web is these days — when our systems that process links on the web to find new content hit a milestone: 1 trillion (as in 1,000,000,000,000) unique URLs on the web at once!“
Newsdesk in Mainz: Mehr Schein als Sein?
Welche Auswirkungen haben Newsrooms oder Newsdesks auf die Qualität von Zeitungen und Zeitschriften? Angela Kauer untersuchte in ihrer Magisterarbeit, wie innovative Redaktionsmodelle die journalistische Arbeit und Berichterstattung einer Zeitung beeinflussen. Sie kam am Beispiel der Mainzer Allgemeinen Zeitung zu einem ernüchternden Ergebnis: Mehr Schein als Sein.
BGH entscheidet über E-Mail-Werbung im B2B
Neues Urteil des Bundesgerichtshofes zum Thema E-Mail-Werbung im B2B-Geschäft: „Die Faxnummer und die E-Mail-Adresse eines Unternehmens seien gerade dazu bestimmt, Anfragen hinsichtlich des Waren- oder Leistungsangebot entgegenzunehmen“, so die heute veröffentlichte Entscheidung des obersten Zivilgerichts. Wer auf seiner Website Faxnummer und E-Mail-Adresse veröffentliche, der müsse mit Kaufanfragen rechnen, „die sich auf die übliche Verkaufstätigkeit des Unternehmens bezögen“, so die Richter des I. Zivilsenats. Der vorgetragene Fall erscheint reichlich abstrus: Eine Toyota-Niederlassung hatte gegen einen Kfz-Händler geklagt, der via Faxanfrage mehrere Fahrzeuge sofort kaufen wollte…
Wissensgesellschaft in Zahlen
Ein Stöckchen: Was bringen Marketing-Blogs?
Virtuelles Staffelholz, ein sogenanntes „Stöckchen“, hat mir PR-Blogger Klaus Eck zugeworfen, verbunden mit der Frage: Was macht Marketing-Blogs erfolgreich? Die Aktion hat vor zwei Wochen Marketingblogger Michael van Laar gestartet. Seine Fragen in die Runde waren:
- Seit wann gibt es das Blog?
- Was war der Auslöser, das Blog zu starten?
- Welchen Zweck hat das Blog?
- Was hat das Blog bisher „gebracht“?
Und hier meine Antworten. Weiterlesen
Wikipedia-Werbung: „Es geht nicht ohne Print“
Die Brockhaus Enzyklopädie geht online, das Internet-Lexikon Wikipedia mal wieder offline. Im September bringt Bertelsmann „Das Wikipedia Lexikon in einem Band“ auf den Markt. Die erste Anzeige dafür habe ich eben in der Print-Ausgabe 22/08 des Börsenblatts gefunden.