Moibles Internet: Frauen surfen anders

„Männer und Frauen nutzen das mobile Internet deutlich unterschiedlich“, so eine gestern veröffentlichte repräsenative Befragung von TNS-Infratest: „Während die klassischen Internetdienste wie Suchmaschinen, E-Mail-Portale oder beispielsweise der Wetterbericht von beiden Geschlechtern gleichermaßen genutzt werden, nutzen männliche Nutzer deutlich häufiger als Frauen das mobile Internet zur Beschaffung aktueller Nachrichten. Dies betrifft insbesondere das Abrufen tagesaktueller Nachrichten (Männer: 59 Prozent, Frauen: 39 Prozent), Sportnachrichten (Männer: 37 Prozent, Frauen: elf Prozent) sowie Aktienkurse und Finanznachrichten (Männer: zwölf Prozent, Frauen: zwei Prozent).“

Dies seien aktuelle Ergebnisse einer Auswertung von Befragungsdaten, die im Rahmen der „Mobile Internet Benchmarking Studie 2008″ von TNS Infratest gewonnen wurden. Das Projekt läuft seit Juli als kontinuierliches Tracking „mit dem Ziel, Nutzer im mobilen Internet zu beschreiben.“ Die Nutzer werden dabei dabei direkt auf ihrem Handy im mobilen Internet befragt. Der Auswertung liegen 642 Interviews mit Nutzern verschiedener mobiler Internetportale zugrunde, die in den Monaten Juli bis September 2008 befragt wurden.

„Erstaunlich anders“, so die Pressemitteilung, ist das Verhalten bei der Nutzung von Download-Diensten, die von Frauen tendenziell intensiver aufgesucht werden. So gaben 70 Prozent der befragten Frauen an, über das mobile Internet bereits mindesten einmal ein Spiel auf ihr Handy geladen zu haben, während dies nur 59 Prozent der männlichen Handy-Nutzer bestätigen. Stärker noch der Unterschied bei den Download-Diensten für Klingeltöne (Männer: 45 Prozent, Frauen: 65 Prozent) und Musiktitel (Männer: 37 Prozent, Frauen: 57 Prozent), wo der Nutzungsanteil der Frauen jeweils um 20 Prozentpunkte über dem der Männer liegt.
Allerdings stellten Frauen auch erst rund ein Viertel der derzeitigen Nutzer im mobilen Internet im deutschsprachigen Raum, so die Forscher aus Bielefeld. Mit durchschnittlich 30 Jahren sind sie dabei aber drei Jahre jünger als die männlichen Nutzer.

Das wesentliche Ergebnis dieser Analyse liegeaber darin, dass es sich bei beiden Geschlechtern zwar um „Early Adopters“ handle, die tendenziell eher jünger, besser gebildet seien, ein überdurchschnittliches Haushaltseinkommen haben und neuen Medien und Technologien gegenüber sehr offen seien. Diese zeigten aber doch für die Forscher auffällige geschlechtsspezifische Unterschiede in ihrer Nutzungspräferenz. Insbesondere die hohe Affinität der weiblichen Nutzer zu Download-Diensten war im Vorfeld der Analysen in dieser deutlichen Ausprägung nicht erwartet worden, so TNS Infratest.

„So ist diese Auswertung ein erneuter Beleg dafür, dass unterschiedliches Nutzungsverhalten von entsprechenden Vermarktungsstrategien und Werbemaßnahmen aufgegriffen und begleitet werden muss“, so Ulrich Maier, Teamleiter bei TNS Infratest und verantwortlicher Studienleiter des Benchmarking Projektes. „Zielgruppenspezifische Analysen des Werberaumes helfen Streuverluste zu vermeiden und die Ansprache bestehender und neuer Kunden zu optimieren.“

Hintergrund der Untersuchung: Die „Mobile Internet Benchmarking Studie 2008″ ist ein Multi-Client-Ansatz von TNS Infratest und bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihren mobilen Internetauftritt aus Nutzersicht bewerten zu lassen und die soziodemografischen Profile ihrer Nutzer zu bestimmen. Die Daten werden dabei stets dem Branchendurchschnitt und vergleichbaren Zahlen aus dem stationären Internet gegenübergestellt. Im Ergebnis steht eine Reihe von vermarktungsrelevanten Informationen, die helfen, den eigenen mobilen Internetauftritt weiter zu optimieren und Nutzer wie Werbetreibende noch besser anzusprechen.

6 Gedanken zu „Moibles Internet: Frauen surfen anders“

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  4. Die Vorliebe der Frauen für Klingeltöne habe ich auch schon bemerkt. Dabei habe ich schon so manches mal unter der Klingelton-Auswahlorgie einer ganz speziellen Frau leiden dürfen… 🙂

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