Xing-Kontakte sind nicht meine Newsletterabonnenten

Nein und nochmal nein: Xing-Kontakte sind keine Kunden, sind keine Newsletterempfänger. Aber sie können’s werden. Kunden und Newsletterempfänger.

Anfrage eines Kunden: Kann ich allen meinen Xing-Kontakten und auch anderen Xing-Mitgliedern meinen Newsletter schicken? Antwort: Nein. Sonst wären wir alle keine Xing-Mitglieder mehr, wenn uns jeder mit seinen Mails zuspammen dürfte. Eine Xing-Kontaktbestätigung ist keine automatische Einwilligung zum Empfang. Da sind Xing-Kontakte, erst recht andere Xing-Mitglieder, zu Recht sehr empfindlich und reagieren sehr heftig. Sie wollen aber für Ihren Newsletter echte und positiv gestimmte Interessenten. Oder?

Es gibt einfachere Wege, zu neuen Newsletterabonnenten zu kommen: Sammeln Sie lieber auf der Website, bei Xing-Kontaktbestätigungen, in Gesprächen usw.die Einwilligung für den Newsletter. Das ist mühsam, aber es geht nicht anders. Sie müssen bei jedem einzelnen Empfänger belegen können, wann und wie er dem Newsletterempfang zugestimmt hat.

Diese sog. „Erfordernis der ausdrücklichen Einwilligung“ steht in § 7 Abs. 2 Nr. 3 UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb). Das Gesetz unterscheidet dabei nicht, ob es sich bei dem Empfänger um einen Verbraucher (B2C) oder Unternehmer (B2B) handelt. Eine Einwilligung ist jedem Fall erforderlich.

Sören Siebert, Rechtsanwalt und Betreiber von e-recht24.de, empfiehlt bei B2B-Kunden:

„Etwas anderes gilt in dem Fall, dass bereits ein Geschäftskontakt zu dem Verbraucher besteht. Um Bestandskunden auch ohne Einwilligung Newsletter zukommen zu lassen, müssen die Voraussetzungen des § 7 Abs.3 UWG sämtliche eingehalten werden. Die Zusendung ist zulässig, wenn:

  1. ein Unternehmer im Zusammenhang mit dem Verkauf einer Ware oder Dienstleistung von dem Kunden dessen elektronische Postadresse erhalten hat,
  2. der Unternehmer die Adresse zur Direktwerbung für eigene ähnliche Waren oder Dienstleistungen verwendet,
  3. der Kunde der Verwendung nicht widersprochen hat und
  4. der Kunde bei Erhebung der Adresse und bei jeder Verwendung klar und deutlich darauf hingewiesen wird, dass er der Verwendung jederzeit widersprechen kann, ohne dass hierfür andere als die Übermittlungskosten nach den Basistarifen entstehen.

Sicherer ist es aber auch hier, die Einwilligung in E-Mail-Werbung bei Aufnahme der Geschäftsbeziehungen ausdrücklich einzuholen.“
http://www.e-recht24.de/artikel/ecommerce/6534-newsletter-rechtssicher-erstellen-und-versenden.html

Aber nochmal: Xing-Kontakte sind keine Kunden, sind keine Newsletterempfänger.

Wenn Sie aber Ihre Xing-Kontakte einzeln, Kontakt für Kontakt, anschreiben und nett für den Newsletter werben, dann steht die Chancen gar nicht so schlecht, dass Sie neue Newsletterempfänger mit dokumentierter Einwilligung bekommen. Bei mehrere Kundenprojekten mit genau dieser Aufgabenstellung Thema kam ich schon auf Zustimmungsquoten von über 30 Prozent. Auch hier setzt sich Qualität durch: Je besser sie Ihr Netzwerk gepflegt haben, umso besser die Anmeldequote.

Interessiert, wie aus Xing-Kontakten interessierte Newsletterempfänger werden? Schreiben Sie mir oder rufen Sie mich an: 0821-2722772

Zum Jubiläum: Burda launcht Xing-Magazin „spielraum“

Zum 10-jährigen Bestehen bringt das Business-Netzwerk Xing mit Unterstützung des Großaktionärs Burda ein eigenes Print-Magazin an den Kiosk. „spielraum“ erscheinnt am 28. November als 100 Seiten starkes Magazin im Handel und als digitale ePaper-App. Das ePaper ist für die 800 000 zahlenden Premiummitglieder kostenlos.Entwickelt und umgesetzt wird das Xing-Magazin zum Themenfeld Arbeitswelt von morgen“ von der neu gegründeten BurdaCreative Hamburg, so eine Pressemitteilung von Hubert Burda Medien.

Burda schreibt zum redaktionellen Konzept des Xing-Magazins: „Hintergrund sind die revolutionären Veränderungen in Arbeits- und Lebenswelt, die zum Teil technologisch, vor allem aber gesellschaftlich bedingt sind. Unter dem Motto ‚Besser leben, anders arbeiten‘ führt und begleitet spielraum die Leser durch den Wandel – nicht als Karriereratgeber sondern als Titel, der Chancen und Herausforderungen, ganz besonders aber ein neues Lebensgefühl auf den Punkt bringt. Anspruch von spielraum ist es, ein Magazin für Menschen zu sein, für die erfülltes Leben und berufliche Entwicklung sich nicht ausschließen, und die sich fragen, wie sie aus den beschriebenen Veränderungen das Beste für sich machen können.“

Marc-Sven Kopka, Vice President Corporate Communications Xing AG kommentiert: „Die Arbeitswelt verändert sich radikal. Als berufliches Netzwerk ist Xing hier gleichermaßen Akteur und Wegbegleiter. Mit spielraum wollen wir dem Wandel ein Gesicht geben und die Chancen aufzeigen, die er für den Einzelnen mit sich bringt. Übrigens bewusst im gedruckten und digitalen Magazinformat, über das sich diese neue Lebenswelt journalistisch in Text und Bild exzellent darstellen lässt.“

Die hundertseitige Zeitschrift soll zunächst einmalig zum Jubiläum von Xing als Pilotausgabe erscheinen und wird im Bahnhofs- und Flughafenbuchhandel sowie bei ausgewählten Presseeinzelhändlern bundesweit verkauft. Über eine ePaper-App gibt es das Heft digital zum kostenpflichtigen Download.

Die Premium-Mitglieder von Xing erhalten das Magazin als digitale ePaper-App kostenfrei. Xing-CEO Klaus Vollmoeller hat bereits mehrfach eine Stärkung des Bereichs für zahlende Mitglieder, der jetzt „Premium Cub“ heißt, angekündigt. Laut Quartalsbericht für das 2. Quartal 2013 ist der Premium Club mit über 800 000 Premium-Mitgliedern der särkste Umsatzbringer bei Xing, trotz des enormen Wachstums bei den Recruiting-Angeboten: im zweiten Quartal waren es 13,7 von insgesamt 20,9 Mio. EUR.

Für BurdaCreative Hamburg ist das Projekt der Burda-Beteiligung Xing wenige Wochen nach dem Start der erste Neukunden. Karsten Krämer, Geschäftsführer BurdaCreative Hamburg schreibt in der Pressemitteilung: „Die Erde ist keine Scheibe und Karriere keine Leiter mehr – das ist nicht nur das Stimmungsbild der Generation Y. spielraum steht für ein zeitgemäßes Lebensgefühl und bietet unkonventionelle Perspektiven darauf, wie wir künftig arbeiten und leben werden. Wir sind stolz darauf, dieses ambitionierte journalistische Projekt für Xing umzusetzen.“

Facebook & Co.: Zwei Drittel der Internetnutzer sind aktiv dabei

Drei von vier Internetnutzer (78 Prozent) in Deutschland haben mindestens bei einem sozialen Netzwerk ein Profil, zwei Drittel (67 Prozent) nutzen soziale Netzwerke aktiv. Das entspricht knapp 37 Millionen Deutschen, so das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von Bitkom Research im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom, das heute veröffentlicht wurde.

Soziale Netzwerke werden gerade für die älteren Menschen zu interessanten Plattformen. Gut zwei Drittel aller Internetnutzer zwischen 50 und 64 Jahren (68 Prozent) sind bei mindestens einem der Dienste angemeldet. 2011 waren es erst 60 Prozent, so die Bitkom Bei den über 65-jährigen Internetnutzern ist der Anstieg noch größer. Vor zwei Jahren waren 40 Prozent von ihnen bei sozialen Netzwerken angemeldet. In diesem Jahr sind es bereits 66 Prozent. Insgesamt haben

„In den jüngeren Altersklassen ist die Nutzung auf hohem Niveau weiter leicht gewachsen“, so die Pressemitteilung der Bitkom. So seien jetzt 76 Prozent der 30- bis 49-jährigen Internetnutzer bei einem sozialen Netzwerk registriert. 2011 waren es 72 Prozent. Bei den 14- bis 29-Jährigen Internetnutzern sind es 9 von 10. „Die digitale Kluft zwischen den Generationen nimmt in Sozialen Netzwerken deutlich ab“, sagte laut Pressemitteilung der Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. „Soziale Netzwerke sind über alle Alters- und Themengrenzen hinweg zu einer relevanten Kommunikationsplattform geworden.“ Zwischen den Geschlechtern gebe es bei der Nutzung keine Unterschiede: 78 Prozent der männlichen Internetnutzer sind bei mindestens einem sozialen Netzwerk angemeldet. Bei den Frauen sind es 77 Prozent.

Bitkom: Social Media NUtzung in Deutschland

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im rechnerischen Durchschnitt ist jeder Internetnutzer bei 2,5 sozialen Netzwerken angemeldet. Am häufigsten nutzen Schüler und Studenten diese Dienste. Knapp 93 Prozent dieser jüngeren Internetnutzer sind bei mindestens einem Netzwerk angemeldet. Unter den Erwerbstätigen sind Freiberufler und Selbstständige am häufigsten bei sozialen Netzwerken registriert. 84 Prozent von ihnen haben ein Profil bei einem der Dienste. Bei den Angestellten, die das Internet nutzen, sind es 77 Prozent. Beamte sind dagegen seltener in sozialen Netzwerken anzutreffen. 70 Prozent von Ihnen sind bei entsprechenden Diensten angemeldet, bei den Arbeitern sind es mit 68 Prozent kaum weniger.

Zur Methodik der Bitkom-Studie, die heute veröffentlicht wurde: Für die Angaben zur Nutzung von Social Media wurden 1.016 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt. Alle Angaben sind repräsentativ, so die Bitkom.

Die kreative Stellenanzeige

Die Stellenanzeigen von Verlagen sind ja eher selten kreativ und aussagekräftig. Meist wird auch der oder die kreative eierlegnede Wollmilchsau mit zig Jahren Erfahrung, kreativ, mit Lust auf Neues und gültigem Führerschein. Heute überraschte der BILD-Chefredakteur Kai Diekmann mit einer wirklich kreativen Stellenanzeige via Twitter:

 
Im Text der Anzeige geht es dann ungewöhnlich weiter. Gesucht werden „Visionäre, Macher und Medien-Revolutionäre“, egal ob mit Abitur und Studium oder zig Jahren Berufserfahrung: „Axel Springer legt Wert auf Chancengleichheit – deshalb ist es uns egal, wo Du herkommst, wie Du aussiehst und wie Du tickst. Sei Du und schreib mit uns Mediengeschichte!“

Kreative Stellenanzeige von BILD

Studie: Jobsuche über Social Media wird immer beliebter

Die Jobsuche in Online-Stellenmärkten und Social Media wird immer beliebter, so eine Untersuchung von Kelly Services mit 2200 Befragten in Deutschland: Demnach geht als jede dritte befragte Person in Deutschland geht der Jobsuche online. Dabei suchen 23 Prozent Social Media Seiten auf, um offene Job- oder Promotionsstellen zu finden, so eine Pressemitteilung von Kelly zu ihrem Global Workforce Index. Weiteres Ergebnis der Befragung: Mit zunehmender Nutzung wachse „die Ungewissheit über den potenziellen Karriereschaden, der durch persönliche Inhalte auf Seiten Sozialer Netzwerke entstehen kann“.

Die Studie zeige, so die Autoren, dass bereits 39 Prozent der befragten Personen ihre kürzlich erworbene Position aufgrund einer Online-Stellenanzeige gefunden hätten. Die Personalvermittlungsagentur wurde mit 16 Prozent als Bezugsquelle genutzt, so die Pressemitteilung, gefolgt von persönlichen Empfehlungen (zwölf Prozent), Direktansprache durch den Arbeitgeber (zehn Prozent), Print-Anzeigen (sieben Prozent) und Social Media Seiten (ein Prozent). Weitere 13 Prozent haben ihren Job über andere Wege erhalten. Die 30 bis 47-jährigen suchen am aktivsten auf den Social Media Seiten, gefolgt von den 48 bis 65-jährigen und den 18 bis 29-jährigen.

Weiteres Ergebnis: Social Media sei zwar ein aktives Arbeitsvermittlungs-Tool ist, die Nutzer sind jedoch auch besorgt über einen möglichen Karriereschaden, „bedingt durch Informationen auf den Profilseiten“. Mehr als ein Drittel der Befragten räumten daher ein, bewusst Inhalte aus ihren Sozialen Netzwerkseiten zu ändern, um Karriereschwierigkeiten zu vermeiden.

„Social Media wird für die Jobsuche zunehmend beliebter, da es den potenziellen Bewerbern durch gezielte Suchfunktionen erlaubt, schnell den richtigen Job und das passende Unternehmen zu finden“, sagt Ralf Heiden, Geschäftsführer von Kelly Services in Deutschland, laut Pressemitteilung. Denn bisher seien die Möglichkeiten für Bewerber, einen direkten Kontakt zu Unternehmen aufzubauen, beschränkt gewesen. Social Media schließe jetzt diese Lücke, indem es den Bewerbern ermögliche, Kontakt zu Personen aufzunehmen, die bereits im Unternehmen arbeiten und so Erfahrungen austauschen können. Ebenso könnten auch direkt persönliche Nachrichten an die Mitglieder gesandt werden. „Kandidaten und Arbeitgeber werden bei der Nutzung von Sozialen Netzwerken erfahrener, was zu einer größeren Bedeutung bei der Suche nach Arbeit und der Karriereförderung in der Zukunft führen wird“, sagte Heiden.

Aufgrund der wachsenden Beliebtheit von Sozialen Netzwerken verbringe die große Mehrheit der Befragten (65 Prozent), bis zur einer Stunde in sozialen Netzwerken. Bereits neun Prozent verbringen eine oder mehr Stunden am Tag in Netzwerken.

Fazit der Kelly-Befragung: Soziales Netzwerken hat die Art und Weise, wie Personen Jobs suchen und sich an Konversationen über berufliche Aufstiegsmöglichkeiten beteiligen, verändert. Jede neue technologische Entwicklung biete seine Vor- und Nachteile für den Nutzer. Wichtig sei es, den für sich relevanten Nutzen des Mediums zu erkennen und diesen auf die persönlichen Bedürfnisse abzustimmen.

Der „Kelly Global Workforce Index“ ist eine internationale Studie, die Ansichten von Teilnehmern im Arbeitsmarkt zu Arbeit und Arbeitsplatz untersucht. Zum aktuellen Global Workforce Index wurden 97.000 Personen in 30 Ländern befragt, davon rund 2200 aus Deutschland. Die Umfrage wurde zwischen Oktober 2010 und Januar 2011 durchgeführt.

Weitere Informationen über die Studie Kelly Global Workforce Index gibt es hier: http://bit.ly/girkIb.

Studie: Adidas ist der deutsche Facebook-Star

In Social Media bewegt sich kein deutscher Dax-Konzern besser als Adidas, so das Ergebnis einer Vergleichsstudie der Fachhochschule Mainz: „Adidas gewinnt auf Facebook mehr Fans als die Automobil-Konzerne“. Und die Autoren bestätigen das große Interesse der Bürger an an Facebook, Twitter & Co.: „Das Interesse der User an den Angeboten der Unternehmen wächst deutlich schneller als deren Kontaktangebote“, werden die beiden Autoren Prof. Dr. Lothar Rolke und Patrick Djuga in der gestern veröffentlichten Pressemitteilung zitiert. So sei die Anzahl der Tweets auf Twitter von Mitte 2009 bis Anfang 2011 um 900 Prozent gestiegen, während die Anzahl der Follower sogar um 1300 Prozent zunahm; die Firmen-Accounts auf Facebook erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 60 Prozent, die Anzahl der Fans um fast 450 Prozent von 2,2 Millionen auf jetzt über 10 Millionen..
In einer Vergleichsstudie der DAX 30-Unternehmen untersuchten Prof. Dr. Lothar Rolke und Patrick Djuga, beide Fachhochschule Mainz, das Engagement der Unternehmen auf Facebook, Youtube, Twitter und in Blogs und das Interesse der Nutzer.

Studie: Dax-Unternehmen bauen Social Media aus

Neuer Spitzenreiter im Bereich der „Social Media“ ist demnach Adidas, das sowohl die Unternehmen der Automobilindustrie als auch die IT-Branche hinter sich gelassen habe, mit rund 7 Millionen Fans allein auf Facebook. Den größten Sprung nach vorne schafften mit einer Verbesserung um sieben Plätze BASF und die Metro. Während die meisten andern DAX 30-Unternehmen ihre Position nur um zwei Plätze nach oben oder unten veränderten, rutschten die Deutsche Börse um fünf und Friesenius sogar um sechs Plätze ab.
„Märkte funktionieren durch Gespräche, und Unternehmen sind die natürlichen und gesetzten Gesprächspartner, deren Erfolg gerade im Netz immer stärker von ihrer Gesprächsfähigkeit abhängt“, so Rolke, der in Mainz BWL und Unternehmenskommunikation lehrt. Wer Facebook + Co ignoriere, der gerate in eine Abseitsposition. Denn im Netz vermische sich Marketing, Vertrieb, Kommunikation und Kundendialog immer stärker.
Auch Unternehmen, die nicht mit Endkunden zu tun haben, sondern andere Firmen belieferten, so Rolke in der Pressemitteilung weiter, dürften die Macht des Netzes nicht unterschätzen, weil das Internet zu einem Informationsfundus geworden sei, über den Kompetenz, Reputation und Innovationskraft überprüft würde: „Denn das Internet entwickelt sich zu einem digitalen und impulsstarken Spiegelbild für Trends, Potenziale und Empfindlichkeiten in Wirtschaft und Gesellschaft“, sagt Rolke. Wer das zu nutzen wisse, verbessere seine Geschäftsgrundlagen, wer glaubt, seine Kunden veränderten sich nicht, werde ihre Abwanderung zeitnah erleben.

Stellenmarkt: Firmen setzten auf Stellenbörsen und immer öfter auf Social Networks

Die Unternehmen suchen neue Mitarbeiter verstärkt in sozialen Online-Netzwerken wie Facebook, StudiVZ oder Xing. Das habe eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom unter 1500 Firmen aller Branchen ergeben, so der Verband in einer Pressemitteilung.

Danach veröffentlichten im Jahr 2010 bereits 29 Prozent aller Unternehmen offene Stellen in Online-Communitys. Im Jahr zuvor waren es erst 12 Prozent. „Das Web 2.0 ist der Stellenmarkt der Zukunft“, so Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer in der Pressemitteilung. „Die Unternehmen müssen dort präsent sein, wo sich die Menschen beruflich und privat vernetzen, Informationen sammeln oder einen Teil ihrer Freizeit verbringen.“ Das wichtigste Medium für die Veröffentlichung von Jobangeboten seien allgemeine Online-Jobbörsen wie Stepstone oder Monster: Hier schalteten 71 Prozent der Unternehmen Stellenanzeigen. Es folgten danach die eigene Website, die von zwei Drittel aller Firmen genutzt werde. Über die Hälfte der befragten Unternehmen schalteten demnach Stellenanzeigen in Printausgaben von Zeitungen. 23 Prozent der Firmen nutzten außerdem branchenspezifische Online-Jobbörsen und 20 Prozent Print-Fachmagazine.

Die Bitkom-Umfrage zeige, so der Branchenverband, dass sich soziale Netzwerke bei der Personalsuche neben den Internet-Jobbörsen und der eigenen Homepage als drittes Online-Medium etabliert hätten. Insbesondere große Unternehmen nutzen das
Web 2.0 für die Rekrutierung neuer Mitarbeiter. 58 Prozent der Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern veröffentlichen Stellenanzeigen in sozialen Netzwerken, während es bei kleinen und mittelständischen Firmen erst 29 Prozent sind. Unterschiede gibt es auch zwischen den Branchen: Bereits 41 Prozent der befragten ITK-Unternehmen nutzen das Web 2.0 bei der Personalsuche, aber erst 16 Prozent der Baufirmen.

Bitkom: Mitarbeitersuche im Internet

 

Die Personalabteilungen seien in den sozialen Online-Netzwerken in der Regel mit eigenen Profilen zu Karrierethemen bereits präsent. Dort fänden Bewerber neben Stellenanzeigen auch Veranstaltungshinweise, Videos mit Informationen zum Arbeitgeber oder eine Pinnwand für Fragen oder Meinungsaustausch. Scheer: „Unternehmen sollten potenziellen Bewerbern einen einfachen, direkten Kontakt ermöglichen. Hier spielen die sozialen Online-Netzwerke ihre Stärken aus.“

Das Marktforschungsinstitut ARIS Umfrageforschung hat im Auftrag des Bitkom 1500 Geschäftsführer und Personalverantwortliche von Unternehmen befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft, so der Verband. Mehrfachnennungen waren möglich.

Weihnachtsgeschichte in Zeiten von Social Media

„In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum erstenmal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.“ (Lk 2, 1-20)
Die Weihnachstgeschichte 2010 Jahre später neu erzählt: Wie hätte es sich wohl in Zeiten von Twitter, Facebook, Amazon, Google und Youtube statt zu Zeiten von Kaiser Augustus und seinem Statthalter Quirinius zugetragen?

Studie: XING ist das „Business Netzwerk“ fürs Geschäft

Für’s Geschäft ist Xing das mit Abstand beste Social Media Network, so eine heute veröffentlichte Untersuchung „SID/FIT Social Media Report 2010/11“ – mit allerdings gerade mal 100 Befragten: Demnach sind 79 Prozent der deutschen Fach- und Führungskräfte beruflich auf Xing aktiv. Damit liege die Plattform in Deutschland vor den aus den USA kommenden Netzwerken Twitter (43 Prozent berufliche Nutzung) und Facebook (41 Prozent; Mehrfachnennungen waren erlaubt). Hinter die hohe Zahl der Xing-Nutzer darf man getrost ein Fragezeichen setzen. Xing selbst nennt für „deutschsprachigen Heimatmarkt“ (also auch Österreich und die Schweiz, eine Mitgliederzahl von 4,2 Millionen.

Für diesen Forschungsbericht der Software-Initiative Deutschland e.V. (SID, ) und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) waren 100 ausgewählte Fach- und Führungskräfte der deutschen Wirtschaft zum Thema Social Media im Geschäftsleben interviewt worden. Auf einer Skala mit Schulnoten von 1 (sehr gut und wichtig) bis 6 (unwichtig) erteilten die Befragten Xing mit 1,6 die beste Note. Twitter bekam die Note 1,9, Facebook 2,1. Die weiteren Noten verteilen sich auf Linkedin (2,7), Wikipedia (3,1) und YouTube (3,8).

Den Vorsprung von Xing erklärt der SID/FIT-Report, so die Pressemitteilung, unter anderem damit, dass eine Präsenz auf dieser Plattform als besonders Karriere fördernd gilt. 81 Prozent der befragten Fach- und Führungskräfte zeigten sich demnach überzeugt, dass Xing-Aktivitäten gut für den beruflichen Aufstieg sind. Auf Twitter liegt dieser Anteil lediglich bei 34 Prozent, auf Facebook nur bei 28 Prozent. Allen drei Topnetzen sei außerdem gemeinsam, dass sie primär für die Kommunikation mit externen Geschäftspartnern genutzt werden, weniger mit Kollegen. „Das Vorpreschen von ‚Corporate Xing‘, also die Verlagerung von Social Network-Funktionen in die Unternehmen hinein, wurde im Rahmen des Birlinghovener Forschungsgipfels als wichtigster Zukunftstrend in der Branche identifiziert“, so die Autoren der Pressemitteilung, die vielleicht eher die Enterprise Gruppen von Xing damit gemeint haben…

Bitkom-Tipps für „Social Media Guidelines“ in Unternehmen

„Social Media Guidelines sind mehr als bloße Netiquette. Sie sind für eine erfolgreiche Unternehmenskommunikation unerlässlich“, sagt Achim Berg, Vizepräsident des Hightech-Verbandes Bitkom. Jetzt hat der Verband eine Publikation „Social Media Guidelines – Tipps für Unternehmen“ veröffentlicht.

Soziale Medien wie Xing, Facebook, Youtube, Twitter oder verschiedene Blogs und Internet-Foren böten Unternehmen und ihren Mitarbeitern enorme Chancen, aber auch Risiken, so die Bitkom. „Selbst wenn viele Firmen auf diesen Plattformen derzeit noch nicht aktiv sind, ihre Mitarbeiter sind privat längst dort. Auch wer privat in sozialen Netzwerken unterwegs ist, wird nicht selten in seiner Eigenschaft als Mitarbeiter eines Unternehmens wahrgenommen“, so die Pressemitteilung des Verbandes.

„Firmen sollten mit Hilfe von Social Media Guidelines ihren Mitarbeitern Orientierung geben. Sie sollten definieren, wie Beschäftigte mit Bezug auf ihren Arbeitgeber im Web 2.0 kommunizieren können“, empfiehlt deshalb Achim Berg. Der Verband hat jetzt Tipps zur Erstellung solcher Richtlinien erarbeitet. Sie sollten die Mitarbeiter explizit darauf hinweisen, was gesetzlich zulässig und was verboten sei. Rechtlich unzulässig seine beispielsweise vorsätzlich geschäfts- oder rufschädigende Äußerungen, Drohungen oder Beleidigungen. Die Grenze zu kritischen, aber noch von der Meinungsfreiheit gedeckten Aussagen sei allerdings fließend. Eine Abmahnung oder Kündigung kann das Unternehmen wegen kritischer Aussagen nicht aussprechen. Gleichzeitig sei es wichtig, den Mitarbeitern die Bedeutung ihrer Äußerungen in sozialen Medien für die Entwicklung des Unternehmens bewusst zu machen.

„Social Media Guidelines schützen einerseits sowohl das Unternehmen als auch die Mitarbeiter und helfen andererseits, das Potenzial sozialer Medien optimal auszuschöpfen“, wird Berg zitiert. Die genaue Ausgestaltung hänge vom jeweiligen Unternehmen ab. Sie sollte aber abgestimmt sein auf die Unternehmenswerte, die Firmenkultur und das Markenbild und im Rahmen einer Betriebsvereinbarung geregelt werden. Im Idealfall bauten solche Richtlinien auf einer Social Media-Strategie und den damit verbundenen Zielen auf.

Zum Download: Bitkom-Publikation „Social Media Guidelines – Tipps für Unternehmen“.